WALDWENDE JETZT! Mittelrhein                 (Mittelrheintal, Koblenz)

13.02.23

WIE FORSTWIRTSCHAFT UNSER WALDÖKOSYSTEM VERÄNDERT

„Wir haben uns im drittgrößten Rheinland-Pfälzischen Kommunalwald mit Fällungen in verschiedenen Schutzgebieten auseinandergesetzt und für die Koblenzer Bürger:innen in die ausgelaufene Forsteinrichtung von 2011 gezoomt. Dabei sind uns naturschutzfachliche Widersprüche aufgefallen; auf dem Papier und draußen in den Waldabteilungen. Nehmt Euch einen Tee und schaut rein in unseren Artikel.“

 


16.01.23

Veranstaltungshinweis:

Waldspaziergang mit der Bürgerinitiative Waldwende-Jetzt - Mittelrheintal

29.01.2023   14:00-17:00 Uhr

Die Bürgerinitiative Waldwende-Jetzt! • Mittelrheintal lädt herzlichst zu einem informativen
Waldspaziergang in den Koblenzer Kommunalwald ein.
Am Sonntag, den 29. Januar, führen Tanja Alten und Marcel Rolf Hoffmann interessierte Bürgerinnen
und Bürger durch Teile des rechtsrheinischen Forstrevieres des Koblenzer Stadtwaldes. Im bisher
intensiv bewirtschafteten Europäischen Natura-2000-Fauna-Flora-Habitat-Schutzgebiet ‚Lahnhänge’
können Interessierte sowohl die Funktionen und Schönheiten des Waldökosystems entdecken, als
auch die Konflikte zwischen Ökosystemschutz und Holzproduktion diskutieren.
Die Wald-Exkursion wird in naturnahe Bereiche des Schutzgebietes führen, vorbei an seltene über
200jährige Rotbuchen, als auch in stark bewirtschaftete Buchenwaldareale. Wiederaufgeforstete
Fichten-Kahlschlagsflächen nach Borkenkäferkalamitäten werden besucht und über Waldbaukonzepte
und damit verbundene Ziele zum Schutz der Daseinsvorsorge bzgl. ökosystemarer Schutzleistungen
wie Artenschutz, Artenvielfalt und Grundwasserschutz oder einer nachhaltigen Holzproduktion darf
diskutiert werden.
Die Bürgerinitiative Waldwende-Jetzt • Mittelrheintal freut sich die waldbesitzenden Bürger•innen der
Stadt Koblenz zahlreich begrüßen zu dürfen.
Treffpunkt ist der Wanderparkplatz auf der Schmidtenhöhe (Alte Heerstrasse; Standortübungsplatz).
Festes Schuhwerk wird empfohlen. Die Veranstaltung ist für Kinder geeignet. Bitte versorgen Sie sich
ausreichend mit Trinkwasser. Hunde sind willkommen und bitte an der Leine zu führen.
Um Anmeldung zum Waldspaziergang am Sonntag, den 29.01.2023, 14-17 Uhr wird gebeten.
Kontakt:
Email:
waldwendejetzt.mittelrhein(at)t-online.de


30.08.22

Schreiben mit aktueller zusammenfassung der lokalpolitische Situation für den Bereich des Stadtwaldes Koblenz

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Schreiben / Bezugnahme zu Stellungsnahmen von Entscheidungsträgern
220722-final-few-zertif.-mitarbeit-1.pdf
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In diesem Schreiben fassen wir die aktuelle lokalpolitische Situation für den Bereich des Stadtwaldes Koblenz zusammen und regen erneut einen gemeinsamen Dialog und Entwicklungsprozess für eine „Zeitgemäße und ökologische Waldbewirtschaftung und Waldbehandlung“ bis zur nächsten Forstausschusssitzung Anfang November an. Wir möchten hier sowohl politische und behördliche Entscheidungsträger•innen mit unseren Expert•innen aus den Umweltwissenschaften zusammenbringen und die Entwicklung einer neuen Forsteinrichtung (in Kraft: 2023/2024) begleiten, die nationalen und europäischen Belange des Natur-, Umwelt- und Artenschutzrechtes (insbesondere bzgl. der EU-Natura-2000-Schutzgebiete) in dieser Forsteinrichtung sinnvoll integrieren sowie die neuen und ökologisch sinnvollen Grundsatzanweisungen „für den Umgang mit flächenwirksamen Störungen in den Wäldern“ des Klimaschutzministeriums/Landesforsten RLP aus ökologischer Sicht und aus der Perspektive der Schutzaspekte für Klima, Grundwasser, Biodiversität, Bodenschutz etc. thematisieren auch auch in der Forsteinrichtung unserer Kommune (Stadtwald betreut von Landesforsten) zu implementieren.

 

„Grundsatzanweisung für den Umgang mit flächenwirksamen Störungen in den Wäldern“ (Staatswald, RLP): LINK

27.04.22

Aktuelles von Waldwende Mittelrheintal/ Koblenz

Empfehlungspapier der Bürgerinitiative Waldwende Jetzt • Mittelrheintal zum künftigen Umgang mit dem Koblenzer Kommunalwald;
Papier als Arbeits- / Diskussionsgrundlage (Stand Februar 2022);
Ausfertigung für die Arbeitsgemeinschaft Stadtgrün – Stadtwald der
Klimaschutzkommission der Stadt Koblenz zur Einreichung in den Forstausschuss vom
26.04.2022

 

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Empfehlung Leitbild Kommunalwald Koblenz
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Unterrichtungsvorlage des Koblenzer Amtes für Stadtvermessung und Bodenmanagement (11.04.2022): Stellungnahme und Informationen zum Empfehlungspapier der Bürgerinitiative Waldwende Jetzt • Mittelrheintal

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UV_0121_2022_Unterrichtungsvorlage.pdf
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Unsere erneute Stellungnahme zur Unterrichtungsvorlage des Amtes für Stadtvermessung und Bodenmanagement (21.04.2022)

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Stellungnahme zur UV 0121 2022 Forstauss
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19.11.21

PETITION
Zur Einberufung einer Sondersitzung des Koblenzer Forstausschusses
via Bürgerinitiative Waldwende Jetzt • Mittelrheintal, Greenpeace Koblenz und Fridays For Future
An:
Oberbürgermeister David Langner
Beigeordneter Bert Flöck
Mitglieder des Forstausschusses
Ratsfraktionen
Forstamt Koblenz

 

Themen:
• Konflikte zwischen Waldnaturschutz und Holz- und Tagebau-Wirtschaft im FFH-Schutzgebiet DE-5613-301 Lahnhänge auf dem Gebiet des Koblenzer Kommunalwaldes
• Schaffung eines rechtsverbindlichen Vertragsnaturschutzes zur vollständigen Umsetzung der FFH-Richtlinien 92/43/EWG nach Europäischer und Nationaler Rechtsverordnung
Vorab - Notwendige Anordnung eines Fällmoratoriums:

Zur vorübergehenden Sicherung und Vermeidung einer Verletzung der Rechtsverordnungen zum Schutze der FFH-Lebensraumtypen durch eine zur Zeit stattfindenden Verschlechterung dieser Lebensräume im Zuge forstwirtschaftlicher Tätigkeiten, möge der Forstausschuss, bzw. der Oberbürgermeister und sein Beigeordneter Flöck, das Umweltamt beauftragen, gemäß Landesnaturschutzgesetz einzugreifen (Vgl. Petitionsbegründung) und ein Fällmoratorium für das FFH-Gebiet 5613-301 Lahnhänge auf der Fläche des Koblenzer Stadtwaldes und einen

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Gesamtes Schreiben zur Einberufung der Petition
Petition FFF+GP+WWJ Sondersitzung Forsta
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26.10.21

Schreiben an die Forstamtsleitung Koblenz

Mit dem gestrigen Schreiben hat die BI WWJ eine Empfehlung und Beurteilung zu Aufforstungen von Kahlflächen und Blößen auf der Fläche des FFH-Schutzgebietes 5613-301 Lahnhänge im Stadtwald Koblenz abgegeben, worin wir gemäß der FFH-Richtlinie auf den Verzicht von Einbringung gebietsfremder Baumarten hinwirken

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Anschreiben Aufforstung 251021 FFH Lahnh
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24.10.21

Über 50 Waldinteressierte folgten der Einladung von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Höhr-Grenzhausen und Hillscheid zur Waldexkursion mit Diplom-Forstwirt und Waldexperte Volker Ziesling, Sprecher der Bürgerinitiative Waldwende-Jetzt!, sowie mit Tanja Alten und Marcel Hoffmann von der Regionalvertretung Waldwende Jetzt! - Mittelrhein. Als Gäste aus der Forstwirtschaft wurden Friedbert Ritter, Leiter des Forstamtes Neuhäusel und Detlev Nauen als zuständiger Revierförster herzlich begrüßt.

Den Gesamten Bericht: Unten als PDF

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Gesamter Bericht
Waldexkursion.pdf
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17.05.21

Anzeige von Abweichungen in FFH-Schutzgebieten (Stadtwald Koblenz)

Aufgrund von systemischem Abweichungen und Verstößen durch forstwirtschaftliche Maßnahmen in zwei FFH-Schutzgebieten im Stadtwald Koblenz haben wir die Naturschutzbehörden, Landesministerium, Stadtvorstände in Koblenz und Fraktionsspitzen in Koblenz informiert.

Updade vom 29.06.2021: Nach dem Blattaustrieb auf  einer Aufforstungsfläche, haben wir leider als Hauptbaumart die vom Bundesamt für Naturschutz als invasiv eingestufte Roteiche feststellen müssen. Details im folgenden Dokument:

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UPDATE_Roteiche_Anlage_FFH-Lahnhänge_24
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Updade vom 25.07.2021: Nach dem Anschreiben der entsprechenden Behörden (vgl. Beginn des Beitrags) ging ein Antwortschreiben des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz ein, das von der BI direkt beantwortert wurde:

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Antwortschreiben von der Waldwende-Jetzt!
AW-Manz-230721.pdf
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15.04.20

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Dialog WWJ Grüne Koblenz 15.04.21.pdf
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13.04.20

Dialog mit der SPD des Stadtrats Koblenz

Nationale und internationale Ziele im Klima-, Natur- und insbesondere im Waldschutz, sind nur durch kommunalpolitische Entscheidungen zu erreichen. Im Gespräch mit der Koblenzer Ratsfraktion der SPD, diskutierten am 13. April 2021 die Stadträtin und Fraktionschefin Marion Lipinski-Naumann, Stadträtin Ute Wierschem sowie Stadtrat und umweltpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Thomas Kirsch mit den Vertreter•innen der BI Waldwende Jetzt! Tanja Alten, Marcel Rolf Hoffmann (beide Waldwende Jetzt! Region Mittelrheintal) und Sprecher der Bürgerinitiative Diplom-Forstwirt Volker Ziesling Konflikt-, Problemfelder und Lösungsansätze zum Themenkomplex „Waldökosystem | Forstwirtschaft“.

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Dialog WWJ und SPD Koblenz 13.04.21.pdf
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Waldwende Jetzt! im Gespräch mit Josef Oster (CDU), MdB, Stadtrat und Kreisvorsitzender der CDU-Koblenz

Das neue Jahr beginnt mit zahlreichen Gesprächen auf Landes- und Kommunalebene. Waldwende Jetzt! folgte kürzlich der Einladung des CDU-Bundestagsabgeordneten und Kleinwaldbesitzers Josef Oster. 

Oster zeigte sich äußerst offen für die Ziele unserer Bürgerinitiative. „Sie werden vielleicht überrascht sein, aber ich stimme Ihnen in den meisten Ihrer Forderungen zu.“

Volker Ziesling und die beiden Koblenzer BI-Mitglieder Tanja Alten und Marcel Hoffmann, brachten dem 50-Jährigen CDU-Bundestagsabgeordneten ihre Positionen zum Schutze des Waldökosystems und der geforderten ökologischen Wende in der Forstwirtschaft näher. Im 60minütigen Gesprächsformat konnte die Komplexität und Themenvielfalt zum Waldschutz lediglich skizziert werden. Erwarteter Weise stellte sich ein Dissens zum Thema Prozessschutz, also Stilllegung von Teilen der Wirtschaftswälder zur Ausweitung von Schutz- und Wildnisgebieten, heraus. Die Notwendigkeit zur Einstellung und Reduzierung von Holzeinschlägen in Kommunalwäldern, um gestressten Forsten die Möglichkeit zur Erholung zu bieten, bzw. das Waldinnenklima und damit wertvolle Ökosystemleistungen wie Grundwasserbildung, Temperaturregulierung, Kohlenstoffspeicherung und die Biodiversität zu schützen und zu fördern, sieht Oster in einen Konflikt mit der Wirtschaftlichkeit der Forstbetriebe, obgleich diese in vielen Regionen gerade durch starke Durchforstung der letzten Jahrzehnte und Zunahme der klimatischen Veränderungen, zunehmend nur noch defizitär wirtschaften und allein durch eine ökologische Waldwende eine zukünftige Waldwirtschaft überhaupt erhalten werden kann.

 

Ein weiterer Dissens offenbarte sich in der Behandlung des Schadholzes durch die Borkenkäfer-Kalamitäten. Oster sieht die Notwendigkeit in der Abräumung des geschädigten und vom Schädling besetzten Tot-Holzes von der betroffenen Waldfläche. Waldwende Jetzt! konnte Josef Oster erläutern, dass der Borkenkäfer nicht das Problem im Wirtschaftswald ist, sondern der geschwächte, durchforstete Wald an sich. Geschwächte und sterbende Bäume sind Folge von Monokulturen, in denen das ökologische Gleichgewicht und das Waldinnenklima massiv geschädigt wurden. Die Absenkung des Grundwassers durch Verdichtung der häufig befahrenen Waldböden und der daraus fehlenden Schwammwirkung der Waldbodenschichten, sowie gebietsfremde und untypische Waldgemeinschaften, verringern zusammen mit der durch Fällungen voranschreitenden Auflichtung der Wälder die Wasserspeicherfähigkeit des Ökosystems Wald. Die Böden und Bäume trocknen aus und bilden bei Angriffen durch Insekten wie dem Borkenkäfer keine schützende Harze zur Abwehr in den Bohrlöchern. Zudem verschwinden in den Wirtschaftswäldern die natürlichen Fressfeinde des Borkenkäfers, welche insbesondere im Totholz zu finden sind. Dass das Belassen kranker und toter Bäume, wie derzeit die Fichte, auf den geschädigten Waldflächen zur Neubildung einer Humusschicht beiträgt, sowie zur Stärkung der Gemeinschaft zahlreicher Mikroorganismen und Pilzen, sowie als Wasser-, Kohlenstoffspeicher und Schattenspender beiträgt, um die Entstehung einer neuen und gesunden Generation Wald zu fördern und zugleich zum Klimaschutz beiträgt, ist erwiesen und kann in Nationalparks seit Jahrzehnten beobachtet werden.

 

Unser sehr freundliches und respektvolles Gespräch mit Herrn Oster war zu kurz, um befriedigend alle Standpunkte und Themen zu beleuchten. Weitere Gespräche mit Oster und dem Kreisverband der CDU-Koblenz sollen Folgen. Mit diesem beiderseitigen Wunsch konnten wir dieses informative Gespräch enden lassen.