05.05.21

Kahlschlag am Felsenmeer im Odenwald
(Rückblick zum 25.04.21)

Eine Totalrodung im Naherholungsgebiet „Felsenmeer“ im Odenwälder Lautertal wurde von Diplom Forstwirt Volker Ziesling begutachtet.

Der Felsberg bei Reichenbach ist geschütztes Fauna-Flora-Habitat (FFH-Gebiet) mit überwiegend Hainsimsen-Buchenwald. Das erforderliche Management laut FFH-Richtlinie: Erhaltung des Waldmeister-Buchenwaldes durch naturnahe Waldbewirtschaftung.

Das Fazit des Waldexperten Ziesling entspricht dem traurigen Bild der ausgetrockneten, kahlen Fläche. Die vor Trockenheit abgestorbenen Fichten wurden abgesägt und wegtransportiert. Der abgeholzte Waldboden ist der Sonne gnadenlos ausgeliefert.

 

Der Waldboden wurde mit schweren Vollerntemaschinen (Harvester) stark geschädigt. Für diese ökologischen Schäden zahlen die Steuerzahler mehrere Tausend Euro, denn der Ertrag aus dem Holzverkauf deckt nicht die Kosten.

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Vollständiger Bericht zu Rodungen am Felsenmeer
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12.02.2021

Darmstadt grünt ab – Eine Dokumentation der WGD (Wählergemeinschaft Darmstadt)

Asphalt statt Wald - Die Dokumentation der WGD zeigt in eindrucksvollen Bildern die Verdichtungen in der Stadt Darmstadt. In 28 Beispielen werden mit Hilfe von Luftbildern Verdichtungen in der Wissenschaftsstadt aufgezeigt.

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210211 Darmstadt grünt ab.pdf
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Ein grundehrliches, aber entlarvendes Antwortschreiben erreichte uns von der CDU Fraktionsvorsitzenden im hessischen Landtag, Ines Claus, das wir im Folgenden kommentieren:
„Auch meiner Fraktion liegt der Schutz und der Erhalt der hessischen Wälder sehr am Herzen“.
Liebe CDU, warum gibt es in Eurem heißgeliebten Wald, Rodungen im Dannenröder Wald oder im Reinhardswald zum Bau von Windparks? Warum tritt der Landesbetrieb HessenForst wie ein Wirtschaftsbetrieb auf, der überwiegend der Holzversorgung von China dient? Warum werden in Hessen intakte Waldböden durch den massiven Einsatz von Vollerntemaschinen zur Strecke gebracht?
„Ihrer Kritik, dass hierbei ökologische Interessen nicht ausreichend berücksichtigt worden wären, kann ich nicht zustimmen“.
Liebe CDU, wieso werden die letzten noch halbwegs intakten Buchenbestände im Odenwald heißgeschlagen? Wieso öffnen ihre Förster den trocken gelegten Wald durch sinnlose Hiebsmaßnahmen, schlagen ihn so heiß, dass das Waldinnenklima zerstört und die Transpiration der Bäume so weit erhöhen, dass diese durch fehlende Wasserzufuhr einfach vertrocknen?
„Die Zertifizierung des Staatswaldes nach FSC- Standard, (…) der Verzicht auf jeden Pflanzenschutz (…) sind Beispiele, in denen wir einen klaren Fokus darauf gelegt haben, den hessischen Wald in besonderem Maße nachhaltig und umweltschonend zu erhalten“.
Liebe CDU, ist es richtig, dass entweder die Fraktion selbst von ihrem Landesbetrieb HessenForst unwahre Fakten vermittelt bekommt? Oder trifft es gar zu, dass die CDU wieder besseren Wissens falsche Informationen weitergibt? Wussten Sie tatsächlich nicht, dass in den hessischen Wäldern das eingeschlagene Kalamitätsholz mit hochgiftigen Insektiziden gespritzt wird? Kennen Sie auch nicht die Ausnahmeregelung, nach der entgegen der FSC- Standards, im Rahmen sogenannter „forstfachlicher Weisungen“ Cypermethrin und Cyhalothrin in den hessischen Wäldern in großem Stil ausgebracht wurde? Wissen Sie nicht, dass FSC zunehmend zum Feigenblatt verkommen ist, um der hessischen Waldverwüstung ein „Greenwashing“ zu verpassen?
„Gleichzeitig steht meine Fraktion zu dem Ziel, einen multifunktionalen Wald zu erhalten, der all seine wichtigsten Funktionen für die Gesellschaft erfüllen kann“.
Liebe CDU, wussten Sie nicht, dass die Mär einer „multifunktionalen Forstwirtschaft“ seit langer Zeit widerlegt ist? Multifunktionalität unterliegt in Hessen der Prämisse der Holzproduktion. Sehen Sie tatsächlich nicht Konflikte zu anderen Nutzungsformen, wie dem Klimaschutz, der Kohlenstoffbindung, der Erhalt der Biodiversität, dem Bodenschutz, dem Grundwasserschutz oder der Erholungsleistung? Sind Sie in dieser Aussage dem PR des Landesbetriebes aufgesessen oder glauben Sie tatsächlich an diese Multifunktionalität?
„In diesem Sinn werden wir uns dafür einsetzen, die enormen Herausforderungen für unseren Wald entschlossen anzugehen und diesen Naturschutz für kommende Generationen zu erhalten.“
Liebe CDU, haben Sie noch nicht erkannt, dass ihre Entschlussfreude bisher nur zum Schaden der künftigen Generationen geführt hat? Jetzt mal ganz ehrlich. Welche Herausforderungen meinen Sie eigentlich? Was meinen Sie damit, „diesen Naturschutz für kommende Generationen zu erhalten“? Wäre es nicht sinnvoller die uns übertragene Verantwortung für die künftigen Generationen zu erhalten, in dem wir dafür Sorge tragen mit unseren Ressourcen schonender umzugehen?
Nein liebe CDU, liebe Frau Claus, sie sind sicherlich nicht bösartig und haben „nur“ enorme Wissenslücken bezüglich Zukunftsfähigkeit und bei ökologischen Zusammenhängen. Vielleicht sind Sie auch „nur“ den Behauptungen und Beteuerungen ihres Landesbetriebes HessenForst aufgesessen. Es steht leider zu viel auf dem Spiel, als dass wir uns mit Unwissenheit entschuldigen können. Es geht um die Erhaltung des Waldes, um die Rettung unserer natürlichen Ressourcen und die Lebensfähigkeit unserer Kinder.
Link: Schreiben der CDU Fraktion im hessischen Landtag vom 11.01.21

In einem offenen Brief der Bürgerinitiative WALDWENDE JETZT! , gemeinsam mit der Bundesbürgerinitiative Waldschutz (BBIWS), der Naturschutzinitiative e.V.,  Greenpeace Mannheim-Heidelberg, Greenpeace Darmstadt, der Bürgerinitiative pro Walderhalt Darmstadt- Dieburg, der Westwaldallianz Darmstadt und der Wählergemeinschaft  Darmstadt an die hessische Landesregierung und die Abgeordneten des Landtages vom 27.11.2020 haben wir unsere Forderungen konkretisiert. Inhaltlich forderten wir eine Novellierung des Landeswaldgesetzes von Baden-Württemberg, die Änderung der Förderrichtlinien, die Umsetzung der Biodiversitätsstrategie, die Beachtung der FFH- Richtlinien bei Maßnahmen im Wald sowie eine Anpassung der Waldstrategie von HessenForst.

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Schreiben Hessen 27.12.20.pdf
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Mit einem ersten offenen Brief vom 24.08.2020 stellten wir uns als Bürgerinitiative bei den politischen Entscheidungsträgern in Hessen vor und formulierten unsere Kernbotschaften zur Notwendigkeit einer Waldwende im Bereich der Rheinebene und erklärten unsere Bereitschaft zum Dialog. Eine Reaktion auf das Schreiben ist nicht erfolgt.

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OffenerBrief24.08.20kurzversion.pdf
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