Der Ortenaukreis ist der größte Landkreis in Baden-Württemberg mit hohem Waldanteil von 48% (BaWü: 38%). Die Wuchsgebiete reichen vom Rhein über die Vorbergzone bis hinauf zum Hochschwarzwald. Die Grünen des Ortenaukreises unterstützen die Bestrebungen einer Waldwende. In der Diskussion wurde insbesondere die besondere Rolle des bäuerlichen Waldes im Schwarzwald, der hohe Holzkonsum, die internationalen Wertschöpfungsketten und Baumartenoptionen der Zukunft diskutiert. Vereinbart wurde eine Begehung des Waldes in der Ortenau, sobald die pandemiebezogenen Einschränkungen beendet sind.
„Die Schwetzinger Haardt ist ein etwa 3.100 Hektar großes Waldgebiet im Rhein-Neckarkreis. Durch die Folgen des Klimawandels, Grundwasserabsenkungen, Zerschneidungseffekte und eine unangemessene Forstwirtschaft sind die Waldbestände existentiell bedroht. In der beiliegenden Präsentation werden Ursachen des Waldsterbens, dessen Folgen und Anpassungsstrategien für den Bereich dieses Waldgebietes dargestellt“.
In einem offenen Brief der Bürgerinitiative WALDWENDE JETZT! , gemeinsam mit Greenpeace Mannheim-Heidelberg an die Landesregierung und die Abgeordneten des Landtages vom 27.11.2020 haben wir unsere Forderungen konkretisiert. Inhaltlich forderten wir eine Novellierung des Landeswaldgesetzes von Baden-Württemberg, die Änderung der Förderrichtlinien, die Umsetzung der Biodiversitätsstrategie und die Beachtung der FFH- Richtlinien bei Maßnahmen im Wald.
Die SPD Fraktion übersendete uns das „Positionspapier Wald in Baden-Württemberg Dürreschäden, Klimawandel, Waldbau für morgen“. Die SPD Landtagsfraktion beurteilt das Positionspapier teilweise kritisch, insbesondere in der Frage der Wiederbewaldung. Die jetzige Landesregierung verfolgt vorrangig das Ziel die Funktion des Waldes als Einnahmequelle und Holzproduzent möglichst schnell wiederherzustellen. „Ansätze und Überlegungen, nach dem großen Fehler der großflächigen und ganze Landschaften prägenden Fichtenmonokulturen, nun großflächig Douglasien, den Chinesischen Tulpenbaum oder Roteichen als Ersatz zu pflanzen, sind strikt abzulehnen.“, postuliert die SPD Fraktion.
Die Fraktion von Bündnis90/DIE GRÜNEN legen ein Positionspapier („Grüne Wege zu klimaresilienten Waldökosystemen“) vor, welches unseren Waldpositionen relativ nahekommt, im Detail aber noch überarbeitet werden muss. Insbesondere die Forderung nach einem Anteil von 20 % nicht gebietsheimischer Baumarten, genannt werden Douglasie und Roteiche, ist aus unserer Sicht nicht nachvollziehbar. „Holz soll dauerhaft verbaut, recycelt und erst im letzten Schritt energetisch genutzt werden (Kaskadennutzung). Regionale Wertschöpfungsketten in der Holzwirtschaft wollen wir unterstützen und Baden-Württemberg als Holzbauland Nr. 1 weiterentwickeln.“ Wir befürworten eine Kaskadennutzung von Holz, sowie den Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten. Vor dem Hintergrund dieser Position ist der derzeit praktizierte Fernexport von Rohholz nach Ostasien nur schwer nachvollziehbar.
Mit einem ersten offenen Brief vom 24.08.2020 stellten wir uns als Bürgerinitiative bei den politischen Entscheidungsträgern in Baden-Württemberg vor und formulierten unsere Kernbotschaften zur Notwendigkeit einer Waldwende im Bereich der Rheinebene und erklärten unsere Bereitschaft zum Dialog. Eine Reaktion auf das Schreiben ist nicht erfolgt.
WALDWENDE JETZT! Südbaden (Lörrach,
Freiburg, Markgräfler Land)
WALDWENDE JETZT! Nord- und Mittelbaden (Karlsruhe, Rastatt, Baden-Baden)
WALDWENDE JETZT! Rhein-Neckar (Mannheim, Heidelberg)